Das Drama mit den digitalen Überbleibseln

Wie sieht das bei Ihnen aus?
Haben Sie schon einmal einen gebrauchten USB-Stick verkauft?

Was erst einmal nicht sonderlich dramatisch klingt, kann jedoch gravierende Folgen haben. Wie Sicherheitsforscher bei der Analyse von 100 gebrauchten USB-Speichergeräten jetzt nämlich rausgefunden haben, befanden sich auf einem Großteil von ihnen zahlreiche, nicht gelöschte Dateien. Insgesamt wurden auf den untersuchten Sticks 75.000 nicht gelöschte Dateien gefunden.

Eine Vielzahl der wiederhergestellten Daten wurden als hochsensibel eingestuft. Darunter fielen Dokumente wie etwa Kontoauszüge, Steuererklärungen oder auch die Dokumentation von Passwörtern. Auch private Fotos konnten wiederhergestellt werden.

Die Tatsache der nur spärlich gelöschten und zum Verkauf angebotenen USB-Sticks ist insgesamt beunruhigend. So könnten die errungenen Daten beispielsweise mit gravierenden Folgen für den Verkäufer missbraucht werden. Rekonstruierte Passwörter machen den Weg zu persönlichen Accounts frei und persönliche Informationen und Bilder erleichtern fiese Erpressungsversuche.

Noch immer sind sich viele Nutzer von USB-Sticks offenbar nicht bewusst, dass das einfache Löschen von Daten nicht ausreicht um sich vor einem Missbrauch zu schützen. Meist werden sie so nur aus dem Index entfernt und ihre Ansicht damit erschwert. Unmöglich ist eine Wiederherstellung für Profis jedoch nicht.

Doch keine Panik! Es gibt eine Lösung!

Wer vor hat seinen USB-Stick zu veräußern, der sollte sich über frei verfügbare Software informieren, die es möglich macht, USB-Speicher dauerhaft zu löschen. Wer seinen USB-Stick einfach entsorgen will, der sollte ihn möglichst dauerhaft zerstören. Nur so ist es einem eventuellen Finder unmöglich, an die darauf gespeicherten Daten zu gelangen.

Übrigens: Wenn Sie sich zu einem Neukauf eines USB-Sticks entschließen, sollten Sie in jedem Falle zu einem verschlüsselten Gerät greifen. Dies minimiert die Risiken eines anschließenden Missbrauchs.